Erste Hilfe bei Fahrradunfällen

ÖRK: Florian Dembski

Bild: ÖRK/Florian Dembski

Mehr als 70 Prozent der Notfälle, in denen Erste Hilfe geleistet werden muss, passieren in der Freizeit und zu Hause. Meist sind es die eigenen Kinder, Eltern oder Freunde, die Erste Hilfe brauchen. Wir haben gemeinsam mit dem Roten Kreuz ein paar Tipps parat.

Bei Unfällen mit dem Fahrrad kommt es in den meisten Fällen zu Schürfwunden, Knochenbrüchen und in schlimmen Fällen zu Kopfverletzungen. Wer einen Helm trägt, schützt seinen Kopf! Für Kinder bis zum zwölften Lebensjahr gilt die Helmpflicht. Bei jedem Ausflug sollte ein kleines Erste-Hilfe-Paket dabei sein.

Erste Hilfe bei Schürfwunden

Schürfwunden sollen mit sauberem Wasser gereinigt werden um damit Schutz, Steinchen u.ä. zu entfernen. Sollte ein Fremdkörper in der Wunde stecken, lassen Sie diesen von einem Arzt entfernen. Decken Sie die Wunde mit einer keimfreien Wundauflage ab und verbinden Sie sie (Dreieckstuch, Mullbinde). Bei fehlendem Tetanusimpfschutz oder wenn sich die Wunde entzündet kontaktieren Sie einen Arzt.

Erste Hilfe bei Knochen- und Gelenksverletzung

Bei Verletzungen des Bewegungsapparates kann man auf den ersten Blick kaum erkennen, welche Verletzung vorliegt. Eine ärztliche Abklärung ist notwendig. Starke Schmerzen, Bewegungsunfähigkeit oder eine Fehlstellung deuten auf einen Knochenbruch oder eine Verrenkung hin.
Sorgen Sie für eine möglichst angenehme Lagerung der verletzten Person, stellen Sie den betroffenen Körperteil ruhig. Bei Armverletzungen verwenden Sie ein Dreieckstuch, ist ein Bein betroffen, stellen Sie dieses beispielsweise mit einer zusammengerollten Decke ruhig. Kühlen Sie die betroffene Stelle mit Umschlägen.

Erste Hilfe bei Kopfverletzungen

Bei Kopfverletzungen sollte immer ein Arzt aufgesucht oder der Rettungsdienst gerufen werden. Eine Wunde am Kopf soll keimfrei abgedeckt und mit einem Dreieckstuch fixiert werden.
Durch einen Schlag auf den Kopf oder einen Sturz kann es zu einer Gehirnerschütterung kommen. Kopfschmerzen, Schläfrigkeit und Übelkeit sind die Folgen. Kontaktieren Sie auf jeden Fall einen Arzt.

Bei jedem Unfall gilt:
Achten Sie darauf, dass kein Folgeunfall passiert. Ist bei einer unübersichtlichen Stelle ein Unfall passiert, müssen Sie auch hier absichern. Stellen Sie beispielsweise ihr Fahrrad mit etwas Abstand so auf, dass Kommende gewarnt werden, bremsen und ausweichen können. Bleiben Sie als Ersthelfer dann beim Verletzten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Sprechen Sie sachlich und ruhig mit ihm, erklären Sie, was sie tun. Versorgen Sie den Verletzten so, wie sie es sich in einer solchen Situation wünschen würden.
Achten sie auf Ihre eigene Sicherheit, wenn sie Erste Hilfe leisten! Sie können Verletzte aus Gefahrenzonen wegbringen, wenn diese nicht dazu in der Lage sind. Voraussetzung dafür ist aber, dass Sie sich dabei nicht selbst gefährden. Dien Entscheidung, was gefahrlos möglich ist, muss situationsabhängig getroffen werden.

Alle Informationen rund um Erste Hilfe finden Sie auf www.erstehilfe.at
Wer regelmäßig sein Wissen in einem Erste-Hilfe-Kurs auffrischt, weiß im Notfall, was zu tun ist.

ÖRK: M.Hechenberger

ÖRK: M.Hechenberger

 

Hilfe im Notfall
Wählen Sie bei einem Unfall oder einer akuten Erkrankung den Notruf 144 ohne Vorwahl. Auch beim Notruf mit einem Handy gilt: keine Vorwahl! Ihr Anruf wird von einem Leitstellendisponenten entgegengenommen.
Wenn ein zweiter Helfer anwesend ist bzw. herbeigerufen werden kann, soll dieser den Notruf durchführen und falls notwendig zusätzlich benötigte Materialien holen (Verbandskasten, Defibrillator)

Nehmen Sie sich Zeit für den Notruf!
Das Allerwichtigste ist, dass Sie konzentriert Ihre „Sicht der Dinge“ weitergeben. Der Leitstellenmitarbeiter, der den Notruf entgegennimmt, ist dafür geschult und arbeitet computerunterstützt oder mit Checklisten. Er wird Sie fragen, was er wissen muss, um die richtigen Rettungskräfte zu entsenden. Er wird Sie unterstützen und Sie bei der Hilfeleistung über das Telefon anleiten. Dafür kann es sinnvoll sein, das Handy auf „Freisprechen“ zu schalten. Legen Sie erst auf, wenn die Leitstelle das Gespräch für beendet erklärt.

Die Leitstelle benötigt folgende wichtige Informationen:
● WO ist der Notfallort? Kilometerangaben, Hausnummern, genaue Ortsangaben
● WAS ist geschehen? Sturz, Atemnot, Unfall, Wunde,…
● WIE VIELE Menschen sind betroffen? Zahl der Verletzten
● WER ruft an? eigenen Namen angeben

Ruhe bewahren
Jeder ist aufgeregt, wenn ein Notfall passiert. Stress ist eine natürlich Reaktion des Körpers auf plötzlich auftretende, unerwartete Situationen. Durch die sofortige Ausschüttung von Stresshormonen sind sie hellwach und können im Ernstfall blitzschnell situationsgerecht reagieren. Atmen Sie tief durch und verschaffen Sie sich einen Überblick über die Situation.

Achten Sie auf Ihre eigene Sicherheit
Sie können Verletzte aus Gefahrenzonen wegbringen, wenn diese nicht dazu in der Lage sind. Voraussetzung dafür ist aber, dass Sie sich dabei nicht selbst gefährden. Dien Entscheidung, was gefahrlos möglich ist, muss situationsabhängig getroffen werden.

Menschlichkeit
Wichtig ist auch die psychische Betreuung eines Menschen, dem gerade etwas passiert ist. Bleiben Sie bei der Person, beruhigen Sie sie und informieren Sie sie darüber, was sie tun und was als nächstes passiert. 

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