Nachfrage einer Leserin zur Firma Riess

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In der vergangenen Woche hat Biorama unter der Überschrift „Gemacht in Österreich“ die österreichische Email-Manufaktur Riess vorgestellt, deren klassische Geschirr- und Haushaltswaren auf nachhaltige Art und Weise in Ybbsitz an der Eisenstraße produziert werden.Daraufhin hat uns eine Leserinnenfrage erreicht, die wir an die Firma Riess weitergeleitet haben. Die Antwort geben wir natürlich gerne an alle Leserinnen und Leser weiter.

Frage:

Eine Biorama-Leserin wollte wissen, ob bei der Herstellung des Email-Geschirrs der Firma Riess auch giftige Stoffe wie Cadmium, Blei, Uran und Nickel zum Einsatz kommen, und ob es wegen der Materialzusammensetzung nicht gefährlich sei, zerkratztes Email-Geschirr zu verwenden.

Antwort:

Die Firma Riess verwendet für ihre Email-Produkte neben Eisen, Quarz, Ton, Feldspat, Borax, Soda und Pottasche auch kleinste Mengen bestimmter Metalloxide. Diese Metalloxide sind in der Natur vorkommende Rohstoffe und keine „künstlichen“ Elemente. Deshalb ist Email auch zu 100 % recyclebar. Die Metalloxide vor allem für die Farbgebung verantwortlich, und für die Haftung des Emails auf dem Stahl. Durch die Metalloxide werden die Emails säure- und laugenbeständig und sie sorgen für die nötige Ausdehnung des Materials bei Erhitzen des Topfes. Die Metalloxide sind nach dem Schmelzprozess bei 840 Grad im Glas und in der Glasur fest eingeschmolzen.

Welche Metalloxide zum Einsatz kommen, hängt davon ab, wofür das Email verwendet wird. Der Werkstoff wird für unterschiedliche Nutzung eingesetzt – von Kaltemail in der Industrie, über Schmuckerzeugung bis zum Einsatz als Kochgeschirr. Blei und Cadmium dürfen in Küchen-Email nicht verwendet werden und werden deshalb bei der Firma Riess nicht eingesetzt.

Alle Riess-Produkte werden von der Lebensmitteluntersuchungsanstalt und dem OFI Wien als akkreditiere Prüfanstalten nach Europäischen und Österreichischen Gesetzen und Verordnungen auf Blei, Cadmium, Antimon, Barium und Zink untersucht.

Was zerkratzes Email angeht:

Email auf Kochgeschirr hat aufgrund seiner Glasstrukur hygienische Vorzüge, ist schnitt- und kratzfest, hat antibakterielle Eigenschaften, und ist für Nickelallergiker empfohlen. Email kann kaum zerkratzt werden, und wenn, dann nur mit Materialien, die härter sind als Glas. Neben Diamant sind das im Hausgebrauch vor allem Keramikmesser oder Putzschwämme mit Keramikpartikeln. Bei normalem Gebrauch und richtiger Pflege ist das Zerkratzen kaum möglich. Das unterscheidet Email von Edelstahl, welches ein weiches Material ist, und schon mit normalen Pfannenwendern zu zerkratzen ist. Dadurch sind die meisten Edelstahlgeschirre in gebürsteter Ausführung am Markt. Die weit verbreiteten Antihaftbeschichtungen sind Kunststoffe und grundsätzlich nicht kratzfest.

Die Antwort der Firma Riess hat Biorama inzwischen von AGES, der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit überprüfen lassen. Ein Statement von AGES findet sich hier

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