Nische für die Masse – Grüne Mainstream-Mode

Grüne Mode für Männer: Outfitters of Change.

Grüne Mode für Männer: Outfitters of Change.

Wie kann sich Eco-Fashion im Mainstream positionieren? Diane Gerth von Outfitters of Change im Interview.

 

BIORAMA: Outfitters of Change bietet massentaugliche grüne Mode für Männer an. Wie reagiert der Mainstream?

Diane Gerth: Allgemein nimmt der Handel das Angebot dankbar an, man spürt das steigende Interesse an solchen Produkten. Dann überlegen sie, wie sie die Marke im Geschäft positionieren. Daher bieten wir ihnen Informationsaufsteller und Schulungen für das Verkaufspersonal an.

Sie haben also mit OC eine erfolgversprechende Nische gefunden?

In der Tat. Es gibt sehr viele junge Marken, aber wenig etablierte, die das mittlere Segment bedienen. Unser Angebot ist mit Marken wie Marc O’Polo und Tommy Hilfiger vergleichbar. Und wir können auch Services wie Shop-in-Shop-Lösungen anbieten.

Was ist mit konventionellen Herstellern, die sich mehr und mehr mit der Umwelt- und Sozialverträglichkeit ihrer Waren auseinandersetzen?

Es ist eine enorme Entwicklung im Gang. Vor zehn Jahren taten sich die meisten Unternehmen sehr schwer, weil ihnen das Thema zu komplex war. Heute ist es fester Bestandteil des Risikomanagements. Einige beginnen, sich glaubwürdig zu involvieren, indem sie die Nähe zu NGOs suchen. Dennoch haben wir mit unseren fünf Werten einen Vorsprung.

Inwiefern?

Weil die Marke von zwei starken Partnern entwickelt wurde. Zum einen die Remei AG, die 20 Jahre Erfahrung in der Produktion von nachhaltigen Garnen und Textilien hat. Wir bieten Komplettlösungen ab einer Menge von 300 Stück pro Modell an, haben dafür fünf Grundsätze: biologisch, fair, ökologisch, CO2-neutral und transparent. Daneben steht die Ragman Textilhandels GmbH, die viel Erfahrung im Vertrieb mitbringt. So konnten wir von Beginn an viel Know-how bündeln.

Gegenüber anderen zahlt sich dieser Entwicklungsvorsprung also aus?

Richtig. Viele kostenintensive Prozesse liegen schon hinter uns. Dennoch müssen auch wir ständig optimieren, uns Zeit für langfristige Planungen nehmen und immer den Mut haben, ausgetretene Pfade zu verlassen und Produktionsketten zu hinterfragen.

Viele Händler schützen vor, dass die Kunden diese Entwicklung nicht mittragen, weil sie die Preise nicht zahlen.

Das eine bedingt das andere. Je mehr saubere Produkte angeboten werden, desto größer ist der Impuls an den Verbraucher. Mode wird immer Handarbeit sein. Ein einfaches T-Shirt sieht im Laufe seiner Entstehung um die 300 Hände. Es liegt an den Herstellern, dies wertzuschätzen und ihren Konsumenten zu vermitteln.

 

www.oc-change.com

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